Joghurt-Leinsamen Stangerl

Gerde vor ein paar Tagen habe ich wieder eine Dokumentation zum Thema Brot gesehen. Solche Dokus regen mich immer wieder zum Nachdenken an. Fertigbackmischungen, Backbeschleuniger, Farbstoffe und Co. sind bald schon in fast jedem Brot enthalten und ich frage mich, wo das noch hinführen soll? Unserem Verdauungsapparat setzt dieses „neue“ Brot wirklich schwer zu und man sollte darüber nachdenken, welche hochwertigen und nahrhaften Zutaten gegen billige, minderwertige Bestandteile ausgetauscht wurden.

Unverträglichkeiten, Blähungen und Bauchschmerzen können oft auf Inhaltsstoffe im Brot zurückgeführt werden, die darin eigentlich gar nichts verloren haben.

Das nötige Know-how und Zeit.

Das sind unverzichtbare Komponenten um Lebensmittel qualitativ hochwertig herzustellen, dass gilt nicht nur in der Herstellung von Teigwaren. Genauso ist es beim Gemüse- und Getreideanbau, der Erzeugung tierischer Lebensmittel wie Milchprodukten, Eier und Fleisch(waren), usw.

Beim Kauf sollte man jedoch darauf achten, direkt beim Bäcker zu kaufen wo ehrliches Bäckerhandwerk noch gelebt wird. Hier ist man jedoch auch nicht immer hundert Prozent auf der sicheren Seite. Am Besten man fragt beim Brotkauf einfach mal nach. Denn bereits schon bei einem kleinen Teil einer fertigen Backmischung werden wichtige Enzyme zerstört. 

Weißmehl oder auch Auszugsmehl hat meist einen niedrigen Ausmahlungsgrad, dass heißt es sind nur wenige Schalen- und Randschichten enthalten. Jedoch findet man genau in diesen Schichten als auch im Keimling die meisten Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Fette. Auszugsmehl besteht nur aus dem Mehlkörper des Korns, dass heißt aber noch lange nicht, dass es schlecht ist. Meine Erfahrung zu Folge ist man mit einem Verhältnis von 1:1 schon recht gut dabei, also eine Hälfte normales Mehl und die andere Hälfte Vollkorn. Sofort auf 100% Vollkorn umzustellen geht oft nach hinten los, es sei denn man gewöhnt die Verdauung langsam an den gesteigerten Kohlenhydrat-Anteil und führt genügend Flüssigkeit zu.

Man nehme ein wenig Zeit, gute Zutaten und ein bisschen Liebe.. ♡

Dieser Aufteilung entspricht auch dieser Teig.
Viele stellen sich das Brotbacken schwierig vor, jedoch ist wirklich nichts dabei!

 

Zutaten für ca. 6 Stangerl

  • 250g Naturjoghurt
  • 20g Leinsamen
  • 250g Dinkelvollkornmehl
  • 250g Dinkelmehl glatt
  • 1/2 Würfel frische Hefe (20g)
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Brotgewürz (Kümmel, Fenchel, Koriander, Anis)
  • 400ml-500ml lauwarmes Wasser

 

Zubereitung:

  1. Leinsamen ins Joghurt einrühren und im Kühlschrank über Nacht ziehen lassen (oder zumindest ein paar Stunden).
  2. Alle trockenen Zutaten einwiegen und vermischen.
  3. Die Joghurt-Leinsamen-Mischung und das Wasser zugeben und unterrühren. Es soll ein eher weicher Teig entstehen, da das Vollkornmehl noch einiges an Flüssigkeit aufnimmt.
  4. In eine Schüssel umfüllen, mit einem feuchten Tuch abdecken und 1 Stunde rasten lassen. 
  5. Den Teig nach der Gehzeit auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und beliebig formen.
  6. Die geformten Rohlinge auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und weitere 30 Minuten zugedeckt gehen lassen.
  7. In der Zwischenzeit den Backofen auf 200 Grad erhitzen, im Backofen sollte sich ein tiefes Backblech befinden, dieses miterwärmen.
  8. Nach Ende der Gehzeit, die Stangerl mit einem scharfen Messer einschneiden und mit Wasser besprühen.
  9. Das heiße, tiefe Backblech aus dem Backofen nehmen und umgekehrt auf das Blech mit den Rohlingen stülpen und wieder in den Ofen schieben.
  10. Bei 200 Grad backen, nach 20 Minuten das tiefe Backblech entfernen und bei 180 Grad weitere 10 Minuten fertig backen.